Knirschtherapie

Viele Menschen leiden unter Störungen und Beschwerden im Kiefergelenk

Beim Kauen und Sprechen müssen die Kiefer komplizierte und genau aufeinander abgestimmte Bewegungen leisten. Knochen, Gelenke, Muskeln und Zähne haben dabei ganz bestimmte Funktionen. Bis zu einem gewissen Grad kann der Körper Fehlbelastungen kompensieren, ohne das Symptome auftreten. Das Knirschen der Zähne wirkt zunächst harmlos, sollte jedoch nicht unterschätzt werden.

Eine der häufigsten Fehlbelastungen ist das Zähneknirschen / Pressen (Bruxismus). Sorgen und Alltagsprobleme werden häufig nachts oder in monotonen Situationen im Alltag verarbeitet. Das Gebisssystem dient dabei als emotionales Entlastungsventil. Dadurch können massive Kiefergelenksprobleme, als auch Kopfschmerzen sowie Verspannungen der Kaumuskulatur sein.

Permanenter Druck und Reibung schadet auch der Zahnhartsubstanz. Die Zähne sind der gesamten Kaukraft der Muskulatur ausgesetzt. Der aktive Kaudruck aller Kaumuskeln beträgt zwischen 300 – 400 kg. Dieser starke Druck schadet natürlich nicht nur den Zähnen, sondern auch dem Kiefergelenk.

Weitere Ursachen für eine Kiefergelenkserkrankung können aber auch Zahnfehlstellungen sein oder fehlerhafte Zahnkontakte bei Zahnersatz. Schmerzen treten meist erst dann auf, wenn die Anpassungsgrenzen überschritten werden. Eine Fehlregulation der Muskel- oder Kiefergelenkfunktion nennt man in der Fachsprache eine Craniomandibuläre Dysfunktion, kurz CMD.

Symptome

  • Knackgeräusche im Gelenk beim Öffnen oder Gähnen

  • Kopfschmerzen / Migräne

  • Mundöffnungseinschränkungen

  • Schmerzhafte Muskelverspannungen im Bereich von Wange und Schläfe

  • Kieferschmerzen, Kiefergelenkschmerzen

Aber auch andere körperliche Beschwerden können ihre Ursache im Kiefergelenk haben:

  • Tinnitus, Gleichgewichtsstörungen

  • Verspannungen der Rückenmuskulatur

  • Nackenschmerzen

  • Beckenschiefstand

  • Blockierungen der Halswirbelsäule

Um eine Craniomandibuläre Dysfunktion effektiv zu behandeln, ist eine ausführliche Untersuchung, Erhebung der Krankheitsgeschichte zwingend erforderlich.

Die erste Untersuchung dient der Ursachenabklärung, in der geprüft wird, ob die Beschwerden vom Kausystem herrühren. Bestätigt sich der Verdacht einer craniomandibulären Dysfunktion, folgt eine Funktionsanalyse, bei der das genaue Ausmaß der Abweichung vom gesunden Kauorgan festgestellt wird. Bildgebende Verfahren können hinzugezogen werden.

Ziel der Therapie für das Knirschen der Zähne besteht darin, eine Schmerzbeseitigung bzw. Schmerzreduktion sowie eine gleichmäßige physiologische Belastung des Kausystems und den daran beteiligten Strukturen zu erreichen.

Die wirkungsvollste Sofort- und auch Dauermaßnahme ist eine individuell angefertigte Aufbissschiene, um die belastende und teilweise fehlerhafte Bisssituation aufzuheben und weitere Schäden zu verhindern. Die Kiefer werden nach und nach in ihre Optimalposition gebracht, die Kiefergelenke entlastet und die Muskulatur entspannt sich.

Zusätzlich zur Schienentherapie müssen ggf. ergänzend Einschleifmassnahmen an den Zähnen vorgenommen, um Fehlkontakte zu beheben oder es müssen gar Kronen ausgetauscht werden. Der Spannungsabbau ist in der Kiefergelenkstherapie besonders wichtig.

Deshalb ist die Kiefergelenkstherapie immer fachübergreifend durch entsprechende Fachärzte. Mittels Osteopathie und oraler Physiotherapie kann unterstützende Abhilfe geschaffen werden.

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Ihre Zahnärztin Kelkheim Kai Inez van Rickelen und Team